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Kollaboratives Verfassen einer Hausarbeit

Kollaboratives Verfassen einer Hausarbeit

1 Leave a comment on paragraph 1 0 Ausgangssituation:
Der Studiengang Urban Management am Institut für Stadtentwicklung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig ist ein berufsbegleitendes Masterprogramm. Die Studierenden kommen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen (z.B. für Bauingenieurwesen, Architektur). Im Rahmen eines Moduls sind die Studierenden beauftragt, in Partnerarbeit eine Hausarbeit zum Thema Stadtgeschichte zu schreiben. Bisher wurde diese in Einzelarbeit erstellt, wobei große Unterschiede in den Vorkenntnissen und Herangehensweisen beim wissenschaftlichen Arbeiten aufgefallen sind.

2 Leave a comment on paragraph 2 0 Ziele:
Die Studierenden sollen sich gemeinsam mit einem Thema auseinandersetzen und dabei von den Kenntnissen und Erfahrungen ihrer Mitstudierenden profitieren. Um den Schreibprozess zeit- und ortsunabhängig zu organisieren, soll eine synchrone Zusammenarbeit über das Internet ermöglicht werden. Die Anforderung bestand darin, ähnliche Funktionalitäten wie in Office-Anwendungen bereitzustellen und den Einstieg niedrigschwellig zu gestalten. Dazu waren die Studierenden aufgefordert, ihre Hausarbeit mittels der kollaborativen Werkzeuge in Google Docs zu verfassen.

3 Leave a comment on paragraph 3 0 Umsetzung:
Die Funktionen von Google Docs machen es einfach, Text-Dokumente, Tabellen oder Präsentationen gemeinsam zu erstellen. Auch bestehende Dokumente im .doc- oder .odt-Format lassen sich importieren. Jedes Dokument ist dabei einem Nutzer (“owner”) zugeordnet. Andere Personen können dazu eingeladen werden das Dokument einzusehen, zu kommentieren oder gemeinsam zu bearbeiten. Es ist stets ersichtlich, wer das Dokument in seinem Web-Browser geöffnet hat. Studierende mit Schreibzugriff können ein Dokument gleichzeitig bearbeiten, so dass die Änderungen der anderen augenblicklich sichtbar sind. Alle Änderungsschritte können nachvollzogen werden. Darüber hinaus können die Studierenden per Chat oder Google+ miteinander kommunizieren.

4 Leave a comment on paragraph 4 0 Wenngleich Gliederung, Fußnoten, Tabellen und Grafiken ähnlich wie in Word-Dokumenten eingefügt werden können, so unterliegt die Anwendung von Google Docs einigen Einschränkungen, wie zum Beispiel beim Hin- und Herschieben von Dokumenten zwischen Ordnern (dies kann z.B. an der Rechtevergabe liegen).

5 Leave a comment on paragraph 5 0 Fazit:
Der große Vorteil dieses Tools ist, dass die kollaborative Arbeit an einem Ort gebündelt werden kann und dass das Problem unzähliger Versionen sowie ständiges Hin-und-Her-Schicken von neu kommentierten Versionen der Hausarbeit entfallen. Auf Google Docs können alle Teilnehmenden nachvollziehbar am Text arbeiten, Änderungen vornehmen, kommentieren und über die Chat-Funktion gemeinsam über den Text diskutieren.

6 Leave a comment on paragraph 6 0 Lehrende erhalten durch Google Docs die Gelegenheit, den Entstehungsprozess einer Hausarbeit kontinuierlich zu begleiten und beispielsweise durch Kommentare zu steuern. Denkbar ist auch eine Online-Sprechstunde, in der die Studierenden mit dem Dozierenden im Gruppenchat des Google Docs miteinander diskutieren und eventuelle Fragen klären können. Darüber hinaus können sie anhand der protokollierten Änderungen am Dokument neue Kriterien zur Bewertung der Gruppenarbeit ableiten.

7 Leave a comment on paragraph 7 0 Einige Nachteile ergeben sich dennoch: Für eine aktive Kollaboration bedarf es mindestens eines Google-Accounts. Die Nutzung von Google ist in Hinblick auf den Datenschutz sehr bedenklich und darf deshalb an Hochschulen keinesfalls verpflichtend sein (siehe alternative Tools).

8 Leave a comment on paragraph 8 0 Es ergeben sich einige didaktische und organisatorische Gestaltungsspielräume:

  • Registrierung: Benötigen die Studierenden unbedingt einen Google-Account oder genügt es, wenn der Lehrende mit seinem Account leere Textdokumente anlegt und diese frei editierbar macht?
  • Werkzeugwahl: Wie kann man erreichen, dass die Studierenden wirklich mit google docs arbeiten und nicht einfach nur ihre fertige Hausarbeit dort hinein kopieren?
  • Strukturierung durch Teilschritte im Schreibprozess: z.B. Themenfindung, Gliederung, Literaturrecherche, Entwurf, Peer-Review durch einzelne oder alle, Einreichung der finalen Version;
  • Begleitung der Lehrenden im Schreibprozess: z.B. durch Kommentare, Termine für Chat-Besprechung;
  • Bewertungsgegenstand: Gruppenergebnis mit/ohne Einbeziehung der individuellen Beiträge sowie der Art der Zusammenarbeit.
  • Gruppenfindung/-bildung: freie Wahl oder festgelegte Konstellationen.

10 Leave a comment on paragraph 10 0 Tools:

  • Google Docs- die Kollaborationslösung von Google: Link
  • Zoho – cloudbasierte Lösung für Erstellen, Bearbeiten und Teilen von Dokumenten (kostenpflichtig): Link
  • Etherpad- open Source Online Editor, z.B. bei Mozilla: Link
  • ShareLaTex- open Source für das synchrone und kollaborative Schreiben von LaTex-Dokumenten: Link

12 Leave a comment on paragraph 12 0 Weiterführende Literatur:

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  • Hinweise für die Verwendung von Google Docs zur Unterstützung der Kollaboration- von dem Center for Innovation in Teaching and Learning an der Stern Business School at New York University (auf Englisch): Link  (letzter Zugriff am 04.11.2016)
  • Anleitung zur Chatfunktion in Google Docs (auf Englisch): Link (letzter Zugriff am 04.11.2016)
  • Präsentation von B. Hedin (KTH Royal Institute of Technology): Peer Feedback in Academic Writing using Google docs. (auf Englisch) – Link   (letzter Zugriff am 04.11.2016)

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Source: https://nise81.com/blog/md-workshop/lehr-lern-szenarien/szenario-kollaboratives-verfassen-einer-hausarbeit?replytopara=4