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Flipped Classroom

Flipped Classroom

1 Leave a comment on paragraph 1 0 Ausgangssituation:
Mathematikvorlesungen haben den Ruf theorielastig und auf frontale Inhaltsvermittlung konzentriert zu sein.
Der Heidelberger Mathematik-Professor Christian Spannagel hatte genug von Mathematik-Massenvorlesungen, die in seinen Augen ineffektiv sind und bei denen er das Gefühl hat, dass sogar aufmerksam zuhörende Studierende Verständnisschwierigkeiten haben. Spannagel hat an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg die Professur für Mathematik und Mathematikdidaktik inne. Er  nutzt daher bereits seit 2011 die Methode des Flipped Classroom für seine Vorlesungen.

2 Leave a comment on paragraph 2 0 Ziele:
Spannagel will seine Vorlesungen anwendungs- und problemorientierter ausrichten. Die Inhaltsvermittlung soll nicht mehr, wie bisher angedacht während der Vorlesung, sondern vorgelagert mithilfe  von Videos erfolgen. In der Vorlesung wird die Theorie durch Übungen und die Möglichkeit, gezielte Fragen an das  studentische Plenum oder den Professor zu stellen, in die Praxis überführt.

3 Leave a comment on paragraph 3 0 Umsetzung:
Spannagel ermöglicht den Studierenden, denen die Präsenz in der Vorlesung freigestellt ist, die aktive Mitgestaltung der Vorlesung. So ändert sich das Konzept der Vorlesung:  Die Inhaltsvermittlung ist der Vorlesung vorgelagert, in der Veranstaltung werden die vermittelten Inhalte geübt. Spannagel nutzt für die Vorlesung ein Aktives Plenum, d.h. der Lehrende nimmt sich aus dem Aufgabelösungsprozess heraus. Die Aufgabenlösung erfolgt durch die Studierenden im Plenum, gestützt durch eine protokollierende und eine moderierende Person. Die Studierenden erhalten somit die Möglichkeit Fragen, die ihnen bei der Erarbeitung der Inhalte gekommen sind, zunächst untereinander zu klären. Spannagel greift lediglich regulierend und bei groben Fehlentscheidungen ein.
Um an den praktischen Übungen in der Vorlesung teilnehmen zu können, bereiten sich die Studierenden mit Hilfe von auf YouTube-verfügbaren Videos vor. Zum unterstützenden Verständnis erhalten die Studierenden bereits im Vorfeld die Lernziele der Lehrveranstaltung, vorbereitende Fragen und ein Lückenskript. Am Ende jeder Videovorlesung gibt es darüber hinaus Quiz-Aufgaben zur Selbstüberprüfung für die Studierenden.

4 Leave a comment on paragraph 4 0 Fazit:
Der Vorteil der Methode liegt seitens der Lehrenden vor allem in der Möglichkeit, wiederkehrende Inhalte vorproduzieren, gezielt einbinden und üben zu können.
Christian Spannagel hält die Vermittlung mathematischer Inhalte mit der Methode  Flipped Classroom für sehr effizient und erhält auch von seinen Studierenden positive Rückmeldungen. Die Studierenden sind durch die vorgelagerten Fragen gut und gezielt auf die Inhalte vorbereitet und nehmen aktiv an den Vorlesungen teil. Dennoch sei die Erstellung der Videos sehr zeit- und ressourcenaufwendig, bemerkt Spannagel. Zudem trage das Modell zwar aufgrund der Möglichkeit, die Videos zu wiederholen oder zeitunabhängigen zu rezipieren, zu einer stärkeren Individualisierung und der Berücksichtigung verschiedener Lerntypen bei, dennoch bleibt das Konzept noch immer inputlastig.
Das von Spannagel praktizierte Modell ist seit vier Jahren im Curriculum der Pädagogischen Hochschule Heidelberg verankert. Es lässt sich in abgewandelter Form auf viele weitere Fachbereiche übertragen und erfreut sich daher mittlerweile an vielen weiteren Hochschulen stetig wachsender Beliebtheit.

5 Leave a comment on paragraph 5 0 Tools:

  • Videoportal YouTube: Link

7 Leave a comment on paragraph 7 0 Weiterführende Literatur:

  • Facharbeitskreis-Blog des IHI Zittau zu Videos in der Lehre: Link  (letzter Zugriff am 10.11.2016)
  • “Flipped Classroom- nur ein Übergangsmodell?”- Beitrag auf dem Webblog von C. Spannagel: Link  (letzter Zugriff am 10.11.2016)
  • Youtube-Video zur Erklärung des Konzeptes “Flipped Classroom”: Link (letzter Zugriff am 10.11.2016)

9 Leave a comment on paragraph 9 0 Quellen: 
Spannagel, C. (10.10.2016). Die umgedrehte Mathematikvorlesung. Eintrag in ZUM-Wiki. Link  (letzter Zugriff am 10.11.2016)

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Source: https://nise81.com/blog/md-workshop/lehr-lern-szenarien/szenario-flipped-classroom